

Der Wald – Theater in der Josefstadt
Alexander Ostrowskij / Aus dem Russischen von Ulrike Zemme
Hungern kann jeder, aber Geld mit Eleganz ausgeben, das kann nicht jeder. Dazu braucht man einen glasklaren Verstand.
Arkadij
Wo fließen die „echten“ Tränen? Auf der Bühne oder im wahren Leben? Der russische Dramatiker Alexander Ostrowskij stellt in seiner Komödie zwei zerlumpten russischen Provinzschauspielern eine reiche hedonistische Gesellschaft gegenüber. Nicht nur die Bretter, die die Welt bedeuten, trennen dabei Schauspieler von angesehener Gesellschaft, sondern auch diametrale Wertvorstellungen.
„Komödianten? Nein, wir sind Künstler, edle Künstler. Die Komödianten seid ihr! Wenn wir lieben, lieben wir. Wenn wir nicht lieben, streiten wir oder schlagen zu. Wenn wir helfen, geben wir den letzten hart erarbeiteten Groschen her. Und ihr? Ihr redet ein Leben lang vom Wohl der Gesellschaft, von der Liebe zur Menschheit. Und was tut ihr? Ihr befriedigt nur euch selbst. Ihr seid die Komödianten, nicht wir.“
aus: Der Wald von Alexander Ostrowskij