Jonathan Podwil. Psychobuildings

Der Titel „Psychobuildings“ ist dem gleichnamigen Buch von Martin Kippenberger entlehnt, das Reise-Fotografien mit hauptsächlich architektonischen Motiven zum Inhalt hat und für Jonathan Podwil der Ausgangspunkt war, um die Bilder dieser Serie zu malen. Anfangs entstanden sie aus sich heraus, fast zufällig, doch während der Arbeit verstärkte sich die Beziehung. Die Grundidee geht weit über die Architektur hinaus.

Alles, was unsere gebaute Umwelt betrifft, kann ein Psychobuilding sein, unabhängig davon, ob es sich bewegt oder nicht. Es kann sich um ein Symbol menschlicher Hybris, wie ein Raumschiff, ein Überschallflugzeug oder Massenvernichtungswaffen handeln, oder um äußerst bescheiden wirkende Dinge wie Möbel oder ein kleines Einfamilienhaus.

Es kann ein Auto sein, das die Auswüchse des Kapitalismus zeigt, oder eines, das mit extrem begrenzten Ressourcen in einem ehemaligen kommunistischen Land gebaut wurde. Genau diese Mischung aus Hybris und kreativem Denken ist es, was Menschen im Übermaß besitzen. Daher ist die von uns gebaute Umwelt in gleichen Maßen triumphal wie tragisch, und diese Bilder sind es auch.

Eröffnung | Freitag, 5. April 2024, 19 Uhr
Zu den Arbeiten von Jonathan Podwil spricht Alexandra Grubeck

Künstlergespräch | Montag, 15. April 2024, 19 Uhr
Der Schriftsteller Daniel Wisser im Gespräch mit Jonathan Podwil