Eine kleine Krapfenerforschung

Der Krapfen, wie wir ihn kennen, ist eines der beliebtesten Gebäcke, besonders auch im Fasching. Es ist bekannt, dass der Brauch

des Faschingskrapfen-Essens aus dem Mittelalter stammt.

von Max Mitterer

Der Brauch verbreitete sich durch mittelalterliche Mönche, welche die Krapfen kurz vor der Fastenzeit aßen, um so genügend Energie zu sammeln. Damit wollten sie es durch die Fastenzeit schaffen.

Zudem waren die Zutaten, aus denen der Krapfen bestand, für den Großteil der Bevölkerung leistbar.
Der Name „Krapfen“ leitete sich von dem althochdeutschen Wort „Krapho“ ab, was so viel wie „Harken oder auch Kralle“ bedeutete. Dies bezog sich auf die frühere Form des Krapfen.

„Woher aber stammt der Krapfen und wer war die/der Erfinderin?“

Zu dieser Frage gibt es verschiedene Geschichten.

Die Zuckerbäckerin Cäcilie Krapf gilt seit 1690 als Erfinderin des heutigen Krapfens. Da sich ein Lehrbub, der bei ihr arbeitete, ungeschickt benommen hatte, warf sie einen Klumpen Teig nach ihm, der aber in einer Pfanne mit siedendem Fett landete. Dadurch entstand der erste Krapfen. In einer Geschichte aus Deutschland aus dem Jahr 1750 wurde der erste Krapfen von einem Berliner Konditor erfunden, der ins preußische Heer als Kanonier eingezogen werden sollte. Er wurde als untauglich befunden, durfte aber ein Jahr als Bäcker beim Regiment Friedrich des Großen dienen. In Deutschland nennt man den Faschingskrapfen „Berliner“.

Auf der einen Seite eignete sich Österreich das Urheberrecht des Krapfens an, auf der anderen Seite aber auch Deutschland.

In Österreich hielt sich die Geschichte, dass die Wiener als Dank für den beendeteten Krieg die ersten Krapfen backten, welche die Form von Kanonenkugeln hatten. Allerdings stammte eines der ersten Rezepte zur Herstellung von Krapfen aus einem Münchner Kochbuch aus dem Jahr 1350.

Laut Wissenschaftler:innen für Volkskunde stammt der Vorläufer des heutigen Krapfens aus Rom, wie ein überliefertes Rezept von 140 v. Chr beweist.

Die Krapfenherstellung existierte aber bereits im alten Ägypten zur Zeit Ramses dem Dritten (also schon 1200 v.Chr), was sich anhand von zahlreichen Darstellungen belegen lässt. Der Streit um die Urheberschaft des Krapfens geht also weiter.

Demnach also guten Appetit und fröhlichen Faschingsausklang Ihnen allen!