Menschenhirnschale im Arzneischatz

Im Bezirksmuseum wird unter dem Motto „Johanna, Maria, der Kaiser, ein alter Löwe und die Welt“ anhand vieler bisher verborgener Schätze erstmals die Geschichte der fünf Josefstädter Apotheken gezeigt.

Das Wort „Apotheke“ bezeichnete ursprünglich einfach einen Lagerraum. Im 14. Jahrhundert entstanden in Wien die ersten Apotheken mit einer „Offizin“ (lat. „officina“ = Werkstatt). Hier wurden Sirupe, aromatische Wässer, alkoholische Destillate, Pflaster, Pillen, Pasten und Pülverchen zubereitet. Die Rohstoffe waren großteils pflanzlicher Herkunft, bis ins 18. Jahrhundert gehörten aber auch Regenwürmer, Hundekot und geraspelte Menschenhirnschale zum Arzneischatz. Zermahlene ägyptische Mumien hat man sogar bis in die 1920er-Jahre als Heilmittel verwendet.

Die Chronik der Apotheken in Wien ist hervorragend dokumentiert. Quellenmaterial und Dokumente liegen hier fast lückenlos vor.

▶ 13/03/2022: Ausstellungseröffnung 10:30h.
Bis 29/01/2023. Bezirksmuseum. 8., Schmidgasse 18. So 10–12h, Mi 18–20h
sowie nach Vereinbarung. Schulferien geschlossen.
www.bezirksmuseum.at

Ausgabe 01/2022